KÜNSTLERIN FÜR ALLE FÄLLE

Barbara Duss ist eine Frau mit vielen künstlerischen Facetten. Ihre Stücke zeigen ihre außergewöhnliche Bandbreite: Clownerie, Schauspiel, Musik und Gesang, Maskenspiel, Dramaturgie sowie die Entwicklung eigener Stücke. Ihre Themen sind zeitlos aktuell und gesellschaftlich relevant. Sie handeln vom Agieren gegen Gewalt, vom Frau-Sein, vom Mama-Sein oder auch von interkultureller Toleranz. Politisches wird unterhaltsam verpackt, sodass Ohr und Auge den Weg zum Herzen und somit zum Handeln finden.

Auch ihre jiddischen Liederabende beinhalten ihre theatralisch-musikalischen Aspekte. Mit Instrument, Stimme und Witz wird dem Zuhörer die besondere Seele

der Klezmer-Musik nähergebracht.

Diese Künstlerin ist Ausführende und Autorin in Einem. Und so versteht sie sich auch, wenn sie Regie führt, als ein Auge von Außen. Der Schauspieler bringt seine Ideen und Gedanken in die Entwicklung des Stückes mit ein und übernimmt Verantwortung für das, was er auf der Bühne tut, sowohl inhaltlich als auch theatralisch. Weg vom üblichen Regie-Theater und hin zum gesellschafts-politisch aussagekräftigen Darsteller – das ist die Maxime von Barbara Duss.

Ihre künstlerische Laufbahn begann an der Scuola Teatro Dimitri. Dann besuchte

sie die Staatliche Schauspielschule des Saarlandes und lernte u. A. bei Detlef Jacobsen (Ensemblemitglied Theater Der Kreis). Im Verlauf ihres Lebens besuchte sie weitere Kurse, wie z.B. Brecht (bei Gisela May), Chekhov-Methode (bei Jobst Langhans), Balinesischer Maskentanz (bei A.R.T.A. in Paris) und Bunraki-Puppen (bei Handspring Puppet Compagnie in Südafrika). Chansons und Eigenkomposition erlernte sie am deutsch-französichen Forum junger Kunst in Bayreuth, wo sie später auch als Workshop-Leiterin zur Interpretation von Brecht-Songs engagiert wurde. Ihre ersten Schritte als Clownin machte sie im Alter von 25 Jahren bei dem Schweizer Clown Pierre Byland. Neben dem Studium beschäftigte sie sich außerdem regelmäßig mit funktionalem Gesangstraining.

Um Ihrem Vorbild, dem Regisseur Peter Brook, näherzukommen, nutzte sie ihre Pariser Zeit, um über seine internationale Truppe ihre Liebe zu Afrika zu entdecken, was sich in ihren Stücken und in ihrer Regie widerspiegelt.

 

Barbara Duss · Foto: Katja van Schagen
Barbara Duss · Foto: Katja van Schagen